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Festheft 2016 - Protektorabzeichen für Ehrenoberst Karl Heinz Möcking Teil 2

Ehrenoberst Karl Heinz Möcking

38 Der Deutsche Schützenbund wur- de im Jahre 1861 gegründet. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei der Herzog Ernst II. von Sachsen-Co- burg und Gotha. Seit der Auflösung des alten deutschen Reiches 1806 durch Napoleon gab es keine ge- samtstaatliche Klammer mehr für die deutschen Länder, nur den lockeren Deutschen Bund souveräner deut- scher Fürstentümer und Hansestäd- te. Daran änderte auch die revolu- tionäre Episode der Jahre 1848/49 nichts. Jedoch hatte sich im Laufe des Jahrhunderts bei unseren Vor- fahren die Sehnsucht nach einem ei- nigen deutschen Nationalstaat immer stärker bemerkbar gemacht. Beson- ders taten sich dabei hervor die Be- wegungen der Studenten, der Turner, der Sänger und eben der Schützen. Herzog Ernst (1818-1893) war seit seiner Jugend dem Schützenwesen sehr verbunden und hatte sich als volksnaher Landesherr große Popu- larität erworben. Nach der Gründung des DSB wurde er dessen erster Protektor. Als Protektor oder Schirm- herr bezeichnet man eine prominente Persönlichkeit, die mit ihrem Namen und Ansehen eine Organisation oder Veranstaltung fördert und unterstützt. Herzog Ernst II. war der Bruder von Albert, dem Gatten der englischen Königin Victoria. Nach dem Tode von Herzog Ernst gab es keine weiteren DSB-Protek- toren mehr. Erst die Bundespräsi- denten Theodor Heuss und Heinrich Lübke übernahmen noch einmal diese Würde. Im Jahre 1999 betrieb der damalige DSB-Präsident Josef Ambacher die Wiedereinführung dieser Ehrenstellung, um die Rück- besinnung auf die ursprünglichen Werte des Schützenwesens zu fördern. In Erinnerung an seinen Vorfahren konnte Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha als neuer Protektor gewonnen werden. In seiner neuen Funktion setzte er sich für den Aufbau eines Deutschen Schützenmuseums ein. Dieses ist inzwischen auf Schloß Callenberg bei Coburg, dem Fa- milienbesitz des Prinzen, eröffnet worden. Das Protektorabzeichen zeigt das persönliche Wappen des Prinzen Andreas. Unter einem mit der Herzogskrone bekrönten Herme- linmantel zeigt es das schwarz- gold geteilte und mit dem grünen Rautenkranz belegte sächsische Wappenschild. Als Mittelschild liegt darauf das britische Wappen der Queen Victoria, deren Gatte der Prinzgemahl Albert aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha stammt. Über dem Mittelschild ist der Buchstabe „A“ (für Andreas) angebracht. Herzlichen Glückwunsch für un- seren Ehrenoberst zu dieser außer- gewöhnlichen, von großer Tradition zeugenden Auszeichnung! Wolfgang Freese TRADITION E h r u n g Ernst II., Lithographie von 1842, gemeinfrei

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